Slow Food: Tipps für eine Genussreise nach Kärnten

Das Lesach,- Gail- und Gitschtal sowie der Weissensee wurden zur weltweit ersten Slow Food Travel Destination ernannt. Unsere Lieblings-Locations der Region verraten wir hier.

Ab in den Süden heißt es häufig für Urlauber. Wenn die Destination Genuss heißen sollte, muss man aber gar nicht so weit reisen. Gepaart mit Ursprünglichkeit und Handwerk eingebettet in eine einzigartige Naturlandschaft findet man in Österreichs südlichstem Bundesland eine wahre Oase des guten Geschmacks.

Hier, genauer im Lesach,- Gail- und Gitschtal sowie am Weissensee liegt die weltweit erste Slow Food Travel Region, die 2016 im Rahmen eines Pilotprojektes initiiert wurde. Landwirtschaft, Lebensmittelproduzent*innen, Gastronom*innen und Beherbergungsbetriebe gehen hier den gemeinsamen Weg der Nachhaltigkeit und Regionalität ganz im Sinne des Slow Food Gedankens und schaffen so einzigartige wie geschmackvolle Erlebnisse für Besucher*innen. Eine besondere Rolle spielen dabei stets das kulturelle Erbe und die Biodiversität.

Best of Slow Food Travel Destination Lesach-, Gail-, und Gitschtal sowie Weissensee

Nachstehend präsentieren wir unsere Favoriten der Region:

Bärenwirt Hermagor

Manuel Ressi war jahrelang Sous Chef im Wiener Steirereck, bevor er sich mit seinem eigenen Restaurant in Hermagor selbstständig machte. Seine Küche ist regional geprägt und changiert zwischen bodenständigerem Mittagstisch und gehobener Küche am Abend – die besten Produzenten und Lebensmittelhandwerker:innen der Region spielen dabei stets eine Hauptrolle. Gleich gegenüber des Stammhauses befindet sich der Kleine Bär, ein Ort zum Schlafen, Einkaufen und Genießen. Im Rahmen der Slow Food Travel Erlebnisse kann man im Bärenwirt Manuel Ressis Gemüseküche kennenlernen.

Der Daberer

Inge und Willi Daberer kann man als echte „Bio“niere bezeichnen: Bereits vor 40 Jahren haben sie aus dem Heilbad Sankt Daniel eine Biopension gemacht. Heute wird das Haus – ein besonderer Wohlfühlort auf ganzer Linie – bereits in vierter Generation geführt. Und auch sie sieh t sich ganz der Philosophie verpflichtet, die für die Gäste stets das Beste, Echte und Authentische erlebbar macht. Das reicht sogar bis in den Ausbildungsbereich, denn die hauseigene Slow Food Lehre verknüpft Tourismus und Lebensmittelhandwerk.

Die Forelle Weißensee

Das Hotel mit Vier-Hauben-Restaurant ist eine besondere Genussoase. Hannes Müller steht für eine authentische, unaufgeregte und auf die besten Produkte fokussierte Küche, die der Region, der unmittelbaren Umgebung verpflichtet ist. Die Zutaten stammen aus eigener Produktion bzw. von Müllers Netzwerk an Lebensmittelhandwerker*innen und Landwirt*innen. Mit klarer Handschrift bringt der Spitzenkoch unverfälschten Aromen, nachhaltige Gerichte und natürliche Genusserlebnisse auf den Teller, wobei dem Gemüse bzw. nicht-tierischen Elementen stets ein besonderer Stellenwert zukommt.

Plattner’s Einkehr

Die Alpe-Adria-Region wird hier in bester Slow-Food-Manier aufgetischt: Mit jeder Menge  Kulinarik, die neben landestypischer Kärntner Gerichten auch eine ordentliche Portion südliches Flair verströmt. Auf der Sonnenalpe am Nassfeld gelegen, ist das Alpenhotel sommers wie winters perfekter Ausgangspunkt für Aktivurlauber. Und zur Stärkung nach der Wanderung oder einem Skitag zeigt Almwirt und Hotelier Hans Plattner interessierten Genießer*innen, wie man eine Original Kärntner Holzknecht Frigga auf offenem Feuer zubereitet.

Gasthof Grünwald

Wenn es in Kärnten eine Pilgerstätte für die berühmten Kasnudeln gibt, dann ist es wohl der Grünwald in St. Daniel. Vor rund 20 Jahren haben die beiden Gastgeberinnen, die Schwestern Ingeborg und Gudrun Daberer, das Nudl Kudl Mudl ins Leben gerufen. Über mehrere Wochen im Herbst zelebrieren sie dann die Kärntner Nudelkultur mit rund 30 verschiedenen Sorten der gefüllten Teigtaschen – von Lamm über Wild bis hin zu exotischen und süßen Kreationen spannt sich der Bogen. Und wer möchte, kann hier das Krendeln – das kunstvolle Verschließen der gefüllten Nudeln – von der Chefin höchstpersönlich lernen, sollte aber etwas Geduld und Fingerfertigkeit mitbringen. Während Ingeborg ihre Wirkungsstätte in der Küche hat, ist Gudrun mit Leib und Seele Gastgeberin in dem traditionsreichen Dorfwirtshaus, das bereits in fünfter Generation geführt wird – inklusive der hauseigenen Bio-Landwirtschaft.

Braumanufaktur Loncium

Sie sind Pioniere der heimischen Craftbeer-Szene: Die Rede ist von Klaus Feistritzer und Alois Planner, die vor rund 15 Jahren mit einfachsten Mitteln begannen, ihr eigenes Bier zu brauen. Der Rest ist Geschichte. Und zwar eine ziemlich erfolgreiche, was durch zig nationale wie internationale Auszeichnungen bestätigt wurde. Kreativ, mutig und anders, dazu noch dem traditionellen Brauhandwerk verpflichtet – so könnte man die –Philosophie der Braumanufaktur Loncium zusammenfassen, die zudem als einer von drei Betrieben in Kärnten auch Mitglied der Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs ist.

Edelgreissler Herwig Ertl

Wenn die Slow Food Bewegung in Kärnten ein Gesicht hätte, dann wäre es wohl jenes von Herwig Ertl, denn man wird wohl keine Person finden, die sich so passioniert für ursprünglichen Genuss, wertvolle Lebensmittel und traditionelles Handwerk einsetzt. Er ist kreativer Edelgreissler, Querdenker, Dickkopf und Hüter der edlen Produkte in Kötschach-Mauthen – ein Einkauf bei ihm ist stets ein Erlebnis. Ertl ist mit Leib und Seele Botschafter des Slow Food Gedankens und Leiter des Conviviums Slow Food Alpe Adria.

 

Käsehof Zankl

Vor Jahrzehnten hat die Familie Zankl den Bio-Weg eingeschlagen und so verarbeiten die Eltern Barbara und Hubert Zankl gemeinsam mit Sohn Lukas heute beste Bio-Rohmilch zu außergewöhnlichen Käsespezialitäten. Neben den drei Sorten, dem Camemberg, dem Hofkäse und dem Bergkäse auch noch feine Frischkäse-Variationen. Wie die Bio-Rohmilchkäse bei den Zankls entstehen, wird im Rahmen eines Slow Food Erlebnisses verraten.

Bäckerlehrlinge auf Zeit beim Stiefelbäck

Brothandwerker Thomas Matitz setzt die Familientradition im besten Sinne Fort: Sein Urgroßvater produzierte bereits 1902 Brot aus Natursauerteig. Über hundert Jahre später hat sich das Sortiment freilich verändert. Neben dem Brot aus natürlichem Sauerteig gibt es Handsemmeln, Maisbaguette aus dem Gailtaler weißen Landmais oder das besondere Loncium-Baguette mit dem Braumalz aus der nahen Loncium-Brauerei. Ganz dem traditionellen Handwerk verpflichtet gibt Thomas Matitz sein Wissen auch Kindern und

Hotel Schloss Lerchenhof

In den historischen Mauern des vor 170 Jahren erbauten Schlosses kommt das Gailtal auf den Tisch. Dabei verfolgt die Gastgeber-Familie Steinwender, allen voran Küchenchef Hans „Junior“, die „Null-Kilometer-Philosophie“. Rund 80 Landwirt:innen aus der nächsten Umgebung sind die Basis für das Gelingen dieses Ansatzes. Der Schlossherr Hans „Senior“ ist außerdem einer von nur 17 zertifizierten Herstellern des echten, ursprungsgeschützten Gailtaler Specks. In dessen Geheimnisse weiht er auch Genießer:innen im Rahmen von Kursen ein.

So schmeckt der Süden

Gerade in Kärnten schient die Slow Food Philosophie auf fruchtbaren Boden zu fallen, denn nach dem Pionier-Projekt wurde 2020 auch das Lavanttal zur Slow Food Travel Region und mit 2023 folgte die Region Mittelkärnten.

 

von Marion Topitschnig

Werde Premium Mitglied

Werde jetzt Premium-Mitglied in Martina's Kochsalon und genieße viele exklusive Vorteile, wie den uneingeschränkten Zugriff auf über 1.000 Rezepte.