Bereits die alten Römer kannten eine Art frittierte Teigspeise namens „Globi“, die süß mit Honig serviert wurde. Diese Tradition verbreitete sich mit dem Römischen Reich in Europa. Im Mittelalter entwickelten sich daraus verschiedene regionale Varianten, die besonders in Klöstern beliebt waren. Vor der Fastenzeit wurde gerne noch einmal kräftig geschlemmt – und frittierte Teigwaren waren eine besonders nahrhafte Option.
Eine Wiener Legende besagt, dass eine Bäckerin namens Cäcilia Krapf im 17. Jahrhundert das Gebäck erfunden hat. Angeblich soll ihr ein Stück Teig versehentlich ins heiße Fett gefallen sein, wodurch der erste Krapfen entstand. Ob die Geschichte stimmt oder nicht – der Name hat sich durchgesetzt, und der Krapfen wurde in Wien immer beliebter.
Mit der Zeit wurde das Rezept weiterentwickelt. Besonders im 19. Jahrhundert, als Zucker und Marmelade erschwinglicher wurden, begann man, Krapfen zu füllen. Der klassische Wiener Faschingskrapfen mit Marillenmarmelade wurde geboren. Bald darauf fanden auch andere Füllungen wie Vanille, Nougat oder Eierlikör ihren Weg ins Innere des luftigen Gebäcks.
Heutzutage gibt es Krapfen in unzähligen Varianten – von exotischen Kreationen mit Matcha oder Salzkaramell bis hin zu herzhaften Versionen mit Käse oder Speck und selbst mit Leberkäse. Doch der traditionelle Marillenkrapfen bleibt ein zeitloser Klassiker, der zur Faschingszeit einfach dazugehört.
Nicht nur in Österreich erfreut sich der Krapfen großer Beliebtheit. In Deutschland kennt man ihn als Berliner oder Pfannkuchen, in den USA gibt es Donuts, die auf ähnliche Weise frittiert werden. In Polen heißt das Gebäck „Pączki“ und wird traditionell am „Fetten Donnerstag“ vor der Fastenzeit gegessen. Auch in Italien gibt es mit den „Bomboloni“ eine süße Variante, die mit Vanille- oder Schokoladencreme gefüllt ist.
Doch wo gibt’s die besten Krapfen? Zumindest für Wien haben wir eine Antwort für euch und die findet ihr beim Gault&Millau Krapfentest.