Ich: „Zu Weihnachten gibt es heuer Kalbschnitzel mit Zitronensauce.
Die anderen: „Aber wieso? Das gibt es doch sonst auch!“
Häh?
„Na ja, zu Weihnachten möchten wir nicht etwas, dass es auch an einem ganz normalen Sonntag gibt.“
Aha. Es folgten einige Versuche eines kulinarischen Konsenses:
„Hirschragout?“
„Nicht schon wieder, hatten wir letztes Jahr“.
„Fisch?“
„Mamiiiiiiiiiiiiii!!!!“ Okay, okay.
„Tafelspitz?“
„Das ist wieder so eine Sonntags…“
Grmpf.
„Ein langsam geschmortes Rindfleisch mit ein bisschen Gemüse und köstlicher, heller Sauce?“
„Gibt es dazu Nudeln?“
„Allenfalls.“
„Warum nicht gleich, Mami?“
Gesagt, getan.
Als ich mitten im Probieren meines Rezeptes war, hat übrigens meine Freundin K angerufen und war erschüttert, was ich mit einem kulinarischen Urgestein wie dem Tafelspitz aufführe. „Den darfst du ja nicht verändern! Ein Heiligtum!“ Legenden haben ein unerschütterliches Recht zu leben, ich weiß, aber liebe K, manchmal brauchen auch Legenden ein bisschen Bewegung, das Ragout hat ihm gut getan.