Hohenlohe on Tour: Ein spanisches Dorf 

Die Gault&Millau Herausgeber Martina und Karl Hohenlohe sind wieder für den KURIER unterwegs. Sie suchten ein Ziel mit dem größtmöglichen Temperatursprung und der kleinstmöglichen Reisezeit. Und sind in Marbella gelandet. Ein kulinarischer Bericht von fünf Tagen in der Sonne.
Also, die Königin Isabella von Kastilien (1474-1504) ließ ihren Blick über das Meer und die Landschaft gleiten, rief dann „Que mar bella!“ und Marbella war geboren. 1946 komm es dann zu einer neuen Geburt. Ein Rolls Royce „Phantom“ glitt durch die Gegend, angetrieben von einem Holzvergaser, weil das Benzin knapp war. Am Steuer saß Prinz Alfonso Hohenlohe, der auf der Suche nach einer neuen, wärmeren Bleibe für Familie und Freunde war. Die vielen Zimmer im Schloss in der Nähe von Madrid waren nicht mehr zu beheizen. Für 3 Cent pro m2 erwarb er eine Orangenfarm am Meer, baute ein kleines Haus, dass rasch zum Zentrum für die vielen Bekannten aus der ganzen Welt wurde. So war es also naheliegend, bald ein, zwei Häuschen dazu zu bauen, so ging es all die Jahre weiter und irgendwann war der legendäre „Marbella Club“ geboren.

30 Jahre später war er der Hotspot des internationalen Jet Sets. Noch heute zeugen Bilder von dem damaligen Prominenten-Auflauf. Gunther Sachs, Brigitte Bardot, Sean Connery, die Könige Juan Carlos oder Carl Gustav von Schweden, Audrey Hepburn, Jackie Kennedy, und und und… Aus dem kleinen Fischerdorf wurde rasch eine Tourismus-Metropole, Hotels, Restaurant und Hochhäuser schossen im Lauf der Jahrzehnte aus dem Boden, der Massen-Tourismus war angekommen und der Jet Set wanderte ab. Jetzt war es in Marbella nicht mehr gemütlich, Bausünden, Drogenhandel, Kriminalität – aber das gehört nunmehr auch schon längst wieder der Vergangenheit an. 
Heute schaut man gerne zurück, erinnert sich an die goldenen Zeiten, aber der entscheidende Blick ist in die Zukunft gerichtet. Die Flaggschiffe der Region, der „Marbella Club“ und das „Puente Romano“ haben aufgerüstet. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Im „Puente Romano“ kann man aus einer Fülle von 17 Restaurants wählen. Ohne Reservierung hat man beispielsweise im weltberühmten „Nobu“ oder dem Marbella-Ableger des venezianischen Restaurant-Klassikers „Cipriani“ keine Chance einen Platz zu ergattern. 
Der „Marbella Club“ ist vielleicht noch eine Spur gediegener, kleine Häuser, Villen inmitten eines grandiosen Landschaftsparks, der Prinz Alfonso ein ganz besonderes Anliegen war. Das Haus mitten des Clubs, das der Gründer selbst bewohnte, ist heute ein Kinder-Club, den der Nachwuchs der Hotelgäste bevölkert. In den weitläufigen Gärten setzt man auch behutsam auf Landwirtschaft für die Versorgung der Gäste am oberen Pool. 
Legendär war und ist der „Beach-Club“ am unteren Pool, gleich beim Strand. Legendär auch der sonntägliche Brunch, für den man schon einige Tage zuvor reservieren sollte. Zwischen dem „Marbella Club“ und dem „Puente Romano“ erschließt sich ein riesiges Grundstück, das vom Meer bis hinauf zum „Boulevard Principe Alfonso“ führt und von der Familie des Fürsten Bismarck an die heutigen Hotelbesitzer verkauft wurde. Schon jetzt hat man ein wunderschönes Parkareal verwirklich, in fünf Jahren wird gebaut und man kann sich jetzt schon auf ein neues, elegantes Architektur-Kapitel in Marbella freuen.  
Einer, der das alles persönlich erlebt hat, ist Rudolf Schönburg, Onkel der Fürstin Gloria Thurn und Taxis und Jahrzehnte lang Direktor des „Marbella Club“. Der heute 92-jährige „Conde Rudi“ ist immer noch mindestens einmal in der Woche irgendwo im Club unterwegs, gerade hat er seine Memoiren herausgebracht, der perfekte Gastgeber, immer freundlich, zuvorkommend und ein Füllhorn wunderbarer Geschichten über die Vergangenheit und die Zukunft des „Marbella Club“. Aber nicht nur die reizvolle Landschaft, das Hotelangebot und das saubere Meer sind die hervorstechendsten Merkmale von Marbella, das größte Atout dieser Stadt am Mittelmeer ist sein einzigartiges Mikroklima. Mit etwas Glück kann man zu Weihnachten mit einem Pullover auf der Hotelterrasse sitzen und seinen Rioja, Tapas und die wärmende Sonne genießen.   

Hotels

Marbella Club Hotel

Hotellegende von Alfonso Hohenlohe gegründet, einstige Jet-Set-Oase mit Strahlkraft bis in die Neuzeit. Das luxuriöse Strandhotel liegt zwischen Marbella und Puerto Banús mit zwei Pools und fünf Restaurants. Das Hotel wurde 1954 gebaut, ist aber definitiv nicht in die Jahre gekommen. Das Marbella Club Golf Resort begrüßt Sie umgeben von üppigen Gärten mit direktem Zugang zum Strand und bietet 1 kostenfreie Greenfee pro Person und Aufenthalt.

Das Marbella Club Hotel war ursprünglich die private Residenz von Prinz Alfonso von Hohenlohe, dem Gründer des Hotels. Freuen Sie sich hier auf Schlafzimmer mit einer privaten Terrasse und Meer- oder Gartenblick.

Die Unterkunft verfügt über 5 Restaurants, die internationale und traditionelle spanische Küche servieren. Im Yachthafen Puerto Banús finden Sie eine große Auswahl an Designer-Geschäften, Bars und Restaurants.

Das Hotel bietet einen Shuttleservice zum Marbella Club Golf Resort (18-Loch-Golfplatz mit Aussicht auf das Mittelmeer und bei guter Sicht bis nach Afrika). Thalasso-Wellnessbereich mit Meerblick. Kinderclub mit Tanzstudio, Musikraum und Zauberwald.

Hotel Puente Romano

Einer der berühmtesten Plätze an der Goldenen Meile in Marbella – das Puente Romano, rieisiges Resort inmitten eines tropischen Dschungels. Dank der überschwänglichen Infrastruktur (Tennisclub, Kinderclub inklusive Baumhaus, Six Senses Spa, 17 Restaurants…), muss man das Hotel theoretisch nicht verlassen. Das Sympatische daran: Man hat nicht das Gefühl, in einem Hotelbunker zu sein, sondern fühlt sich wie in einer eigenen Welt, was manchmal sehr angenehm sein kann.
www.puenteromano.com

Nobu Hotel

Das Puente Romano ist nicht nur eine kleine Welt in der großen Welt, es gibt auch ein Hotel im Hotel. Nobu Hotels vereinen modernen, reduzierten Luxus und minimalistische japanische Tradition im Konzept eines Lifestyle-Hotels. Einst von Chefkoch und Namensgeber Nobu Matsuhisa und Robert de Niro ins Leben gerufen, gibt es mittlerweile 18 Nobu Hotels auf der ganzen Welt, Fortsetzung folgt. Die Zimmer im Nobu Marbella sind elegant eingerichtet – Cremetöne, helles Holz und ein Hauch von zeitgenössischer Küsten-Coolness. Nur wenige Meter vom Strand entfernt.
marbella.nobuhotels.com

Anfitrion

Kleines Boutiquehotel in Puerto Banus, das besonders geschmackvolle Suiten und Villen für 8-10 Personen zu bieten hat. Die Anlage liegt in einem privaten Garten, der Hafen und der Strand Nueva Andalucia ist in Gehweite. Frühstücksservice inklusvie.
anfitrion.art

Restaurants

Beach Club (im Marbella Club Hotel)

Der Beach Club des Marbella Club Hotels ist inspiriert vom historischen „Palapa“-Dach und erinnert an das Acapulco der 1950er Jahre, einst der Spielplatz der Weltelite. Er bietet nicht nur eine atemberaubende Aussicht auf das Meer und die Promenade, das Ambiente vereint eine gekonnte Mischung aus luxuriöser Entspanntheit. Auf der Speisekarte findet man typisch mediterrane Gerichte, darunter frisch gegrillten Fisch, Paella und verschiedenste Salate sowie südamerikanisch inspiritere Klassiker wie Ceviche and Aguachile.
Bar 11.00–19.00
À la carte  Mo-Sa 12.30–16.30 Uhr
Grand Buffet So 12.30–16.30 Uhr
marbellaclub.com

The Grill (im Marbella Club Hotel)

Grillmeister next generation – der aktuelle Mann am Rost ist in die Fußstapfen seines legendären Vaters Roque getreten und bietet altbewährte Rezepte, die über einem knisternden Feuer zum Leben erweckt werden. Besonders die Fleischgerichte vom Grill sind zu empfehlen. Das legendäre Silberservice, das Funkeln der vielen Kerzen auf der Außenterrasse und das Rauschen sorgen für ein besonderes Ambiente. Achtung: Der Dresscode gibt elegante Freizeitkleidung vor, Shorts und Jeans sind nicht erlaubt.
7.30-24 Uhr
marbellaclub.com

Cipriani (im Hotel Puente Romano)

Das Restaurant liegt im Herzen des Resorts und ist benannt nach der venezialischen Institution, die es seit 1931 gibt. Alles ist in blau-weiß gehalten, man fühlt sich sehr nautisch, ein elegantes Interieur aus Holz mit polierten Stahloberflächen und braunen Lederstühlen. Umringt von tropischen Pflanzen sitzt man im Restaurant oder auf der Terrasse und startet mit einem Bellini, Das Restaurant, das sowohl überdachte als auch schattige Terrassenplätze mit Blick auf die Hotelgärten bietet, ist von tropischen Pflanzen umgeben, was ein besonderes Ambiente schafft. Da schmeckt das Carpaccio gleich noch besser, ebenso die Pastagerichte und der Fisch vom Grill.
Täglich 13-2 Uhr
puenteromano.com

Nobu

Nobu steht für innovative, anspruchsvolle und authentische Nikkei-Küche, made by Nobu Matsuhisa. Die Atmosphäre im Nobu Marbella ist ebenso entspannt und unprätentiös wie aufregend und spontan, mit einem Hauch von VIP-Energie. Diese Dependence wird von Nobus erster weiblicher Chefköchin geleitet und bietet sowohl charakteristische Gerichte als auch spezielle, von lokalen Aromen inspirierte Kreationen. Das Spektrum reicht vom Klassiker Gelbschwanz mit Jalapeño bis zu Schwarzem Kabeljau mit Miso. Man sitzt an der Sushi-Bar, im Speisesaal oder auf der Nobu-Terrasse mit Blick auf die Plaza im Herzen des Nobu-Hotels. Nicht nur dank der tollen Küchenleistung ein Erlebnis, exemplarisch professionell-herzlicher Service.
19-23.30 Uhr
marbella.nobuhotels.com

CasaBlanca

Authentische Tapas Bar im Stadtzentrum von Marbella, man sietzt auf (teilweise schiefen) Gehsteigen und probiert sich durch das bunte Programm – unsere Favoriten sind die Braterdäpfel mit der Chilimayonnaise, die Garnelen Pil Pil in Chili-Knoblauch-Olivenöl, die noch leicht warme Butterbrioche mit Tunatatar und das Bao Bun mit würzigem Schweinebauch. Reservierung empfohlen.
https://www.facebook.com/people/Taberna-Casa-Blanca/100063782521016/

La Cosmo

Wer im Zentrum von Malaga ein ungezwungenes Restaurant sucht, in dem man andalusische Küche auf unterhaltsame Art interpretiert bekommt, ist man hier goldrichtig. Nur wenige Schritte hinter der Kathedrale wird von Küchenchef Dani Carnero in einer offenen Küche allerhand aus der Region zelebriert – unsere Favoriten waren der Salat (klingt banal, aber wir bekamen Stampferdäpfel, knackige Erbsenschoten mit einer warmen Fischsauce – köstlich) und Gilda (ein Tapas-Klassiker aus dem Baskenland, dahinter steckt ein Spieß mit Anchovis, Oliven und Pfefferoni).
www.lacosmo.es

von Karl Hohenlohe

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