Kulinarische Bräuche zum Jahreswechsel

Genuss für den Moment und Glück für das neue Jahr sollen diese liebgewonnenen Köstlichkeiten bringen.

Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu und das neue Jahr steht vor der Tür. Vom obligatorischen Philharmoniker Neujahrskonzert, über Rauchfangkehrer, Marienkäfer & Co, bis hin zum traditionellen Donauwalzer von Johann Strauss Sohn – Silvester und Neujahr sind geprägt von Bräuchen und Ritualen. Auch kulinarisch soll der Jahreswechsel nicht enttäuschen: Wir werfen einen Blick auf lokale und internationale Neujahrsbräuche.

Glück aus dem Wasser

Für ein glückbringendes Silvester-Dinner steht in vielen österreichischen Haushalten der Fisch im Mittelpunkt. Er schwimmt vorwärts und symbolisiert somit Fortschritt und Segen im neuen Jahr. Außerdem gibt es eine besondere (auch Vegetarier-freundliche) Alternative: Manner-Glücksfisch-Biskotten. Einfach mit dem Kopf in den Sekt tauchen und von der Flosse wegknabbern – so schwimmt das Glück nicht davon.

 

Traubenfest

Unter einem Tisch sitzen, eine Hand voll Trauben naschen und die große Liebe erhoffen – das ist kein romantischer Film, sondern ein spanischer Neujahrsbrauch, der momentan auf TikTok viral geht. Zwölf Trauben müssen in dem Moment des Glockenschlags zum Jahreswechsel verspeist werden. Wer das schafft, dem steht ein Jahr voller Glück und Liebe bevor.

Hoch die Raclette-Schaufeln!

Weil es so schön ist – und er in manchen Fällen nach den Festtagen noch nicht in den Keller, die Speis oder sonst wo zurückgefunden hat – kommt der Raclette-Grill oftmals am 31. Dezember zu seinem zweiten Auftritt, bevor er sich wieder für ein Jahr verabschiedet. Ob Fleisch, Kukuruz, Käse, Speck, Würschtl, Schwammerl, … – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, sodass es sich ideal für ein gemütliches Beisammensein in kleiner Runde eignet.  Was danach nicht fehlen darf, sind die letzten Weihnachtskekse als Nachtisch.

Schwein gehabt

In der Steiermark landet traditionsgemäß um Mitternacht ein Sauschädel auf dem Esstisch. Dieser steirische Brauch basiert auf dem Glauben an das Schwein als Glückssymbol und ist auch in anderen Bundesländern zu finden. Für die Zubereitung werden Kräuter, Beeren und Gemüse benötigt. Serviert wird der Sauschädel mit (Apfel-) Kren in einer Weinsauce. Gelegentlich wird er mit einem Apfel im Maul verziert und mit Petersilie oder Karotten in den Ohren garniert. Obwohl nicht jeder das festliche Gericht schätzt, ist damit das Glück für das kommende Jahr gesichert.

Voller Bauch = volle Geldbörse

Im Sinne des Dolce Vita wissen unsere Nachbarn im Süden sehr gut, wie man “Capodanno” richtig zelebriert. Neben Schweinefleisch, Lasagne und Panettone darf eines im Silvestermenü nicht fehlen: Linsen. Sie symbolisieren Geldstücke und es heißt, je mehr man von diesen Hülsenfrüchten verspeist, desto reicher wird man im kommenden Jahr.

Ein Glücks-Tipp zum Schluss: Um Kummer und Leid zu vermeiden, sollten alle Wäscheständer um den Jahreswechsel weggeräumt sein. Der Aberglaube besagt nämlich, dass Seelen Verstorbener in den Stoffen hängen bleiben können – und das möchte wohl niemand.

Wir wünschen ein frohes neues Jahr und hoffen, dass 2024 kulinarisch genauso köstlich wird wie die letzten zwölf Monate!

von Isabella Kitzwögerer

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