Wien: TikTok-Höhenflieger im Praxistest

Vorbei sind die Tage, an denen die neuesten Gastro-Trends der Hauptstadt durch Mund-Propaganda in die Herzen der Wiener*innen gefunden haben.
Mittlerweile vertraut vor allem, aber nicht nur, die jüngere Generation, auf Hotspots, die viral gegangen sind. Wir haben für Sie einige dieser TikTok-Lokale besucht und berichten, ob sie den Hype wert sind.

Vitavien, Stephansplatz 9, 1010 – 359.000 Views

Mitten in der Innenstadt, vis-à-vis des Stephansdoms, thront das Vitavien. Das kleine Café, das mit der „beste(n) Schokolade der Stadt“ wirbt und circa 15 Sitzplätze bietet, widmet sich – wie zahlreiche Videos auf TikTok zeigen – dem San Sébastian Cheesecake.

Serviert mit geschmolzener Schokolade (wahlweise Karamell-, Pistazien- oder weiße Schokolade) ist ein Stück des viralen Käsekuchens mit Blick auf eines der berühmtesten Wahrzeichen Wiens zu Recht einen Besuch wert – wenngleich dieses Dessert vom baskischen Original in verstärktem Süße-Grad (was womöglich auch am Pistazien-Topping liegt) und hellerer Farbe leicht abweicht.

Am Foto: Vitaviens San Sebastian Käsekuchen mit Pistazien-Schokolade-Topping

Shiso Burger, Theobaldgasse 19, 1060 – 17.700 Views

„Kann man schon alle 14 Tage essen und danach noch Rad fahren!“ – vom Nebentisch überhört, auf dem der Shiso Burger mit Pommes genüsslich verspeist wurde. 

Abseits der trubeligen Mariahilferstraße im Gastgarten kann es schon gemütlich werden: Das in Wien neue Franchise-Konzept bringt nach eigenen Angaben „das Beste aus zwei Welten“ zusammen: Burger und asiatische Cuisine.

Das Lokal ist einzigartig ausgestattet und hipp – wohl eine Franchise-Anforderung, denn neben der Theobaldgasse in der Donaumetropole, findet man trendige Franchise-Lokalitäten von „Shiso Burger“ seit 2016 an einigen Ecken Berlins und Hamburgs, in Genf, Zürich, Lissabon und Doha (Katar).

Die Burger sind mit dem klassischen Cheeseburger, ausgefalleneren Variationen, wie dem herzhaft pikanten Bulgogi Burger mit dünn aufgeschnittenem Rindfleisch, Kimchi Marinade und Teriyaki Sauce, und fleischlosen Alternativen vielfältig. Dazu gibt es eine feine Auswahl an österreichischen Weinen.

Fazit: eine gemütliche Lunch-Location mit leichtem Menü für den schnellen Hunger.

La Stella, Opernring 3-5, 1010 – 12.000 Views

Fast könnte man glauben, mit dem Zebrastreifen über den Ring durch ein Portal direkt nach Florenz gelangt zu sein: Im La Stella, das man als Wiener*in vielleicht bereits kennt, soll es laut TikTok die beste Focaccia der Stadt geben.

 

Nur die feinsten italienischen Spezialitäten findet man im kleinen Imbiss.

Eine Reihe von Prosciutto di Parma baumelt von der Decke, die Vitrine ist bis oben mit Cornetti und anderen Biscotti gefüllt und in den Regalen gegenüber gibt es Pasta, Gnocchi & Co in Hülle und Fülle.

 

Die Wahl fiel auf die Ischia-Focaccia, die mit Fenchelsalami, halbgereiftem Pecorino-Käse, Crema di Funghi und Rucola gefüllt ist. Dieses kross gebackene Sandwich nach All‘Antico Vinaio-Manier bespielt eine Bandbreite an Texturen – cremig, knusprig, grandios!

 

Wenn Sie die nächste Italien-Reise nicht mehr erwarten können, legen wir Ihnen einen Besuch bei La Stella ans Herz.

CRO, Lugeck 3, 1010 – 365.000 Views

Bei CRO dreht sich alles um ein buttriges Gebäck in vielerlei Ausführungen: das Croissant.

Mango-Matcha, Pistazien-Himbeere, Vanille, Erdbeere bis hin zum altbewährten Mandel-Klassiker – eine Bandbreite an Variationen ist hier zu finden, die besonders hübsch für das Auge (& Instagram) ist.

Für experimentierfreudige Croissant-Connaisseurs ist das CRO die richtige Anlaufstelle. Wenn man sich jedoch ein französisches Kipferl der traditionellen Art erwartet, probiert man es vielleicht doch lieber eine Parallelstraße weiter bei Parémi.

Side Fact: Wussten Sie, dass das Croissant seinen Ursprung nicht in Paris, sondern in Wien hat? Der Legende nach wurde es 1683 bei der zweiten Türkenbelagerung von den Wiener Bäckern erfunden, da diese so zeitig wach waren, den Angriff mitbekamen und Alarm schlugen. Zur Feier wurde ein Gebäck entwickelt, das die Form des türkischen Halbmondes hat. Einer weiteren Legende nach wurde das Kipferl durch Marie-Antoinette in Frankreich berühmt.

 

von Bella Kitzwögerer

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