Egal, ob Sie sich an die Fastenzeit gehalten haben oder nicht, an ihrem Ende steht mit dem Osterwochenende ein in jedem Fall kulinarisches Fest. Ganz gleich, ob mit einer traditionellen Osterjause, einem großen Braten oder trendig und modern, beispielsweise als Brunch mit vegetarischen Alternativen zum klassisch recht fleischlastigen Kulinarikprogramm – an Ostern stehen Genuss und das Zusammenkommen im Kreise der Liebsten an oberster Stelle. Selten sind in den Osterjause-Hochburgen Kärnten und Steiermark die Kirchen so gut gefüllt, wie am Karsamstag. Denn dann bringen die Leute aus Nah und Fern ihre üppig gefüllten Körbe zur im Volksmund genannten Fleischweihe, bei der es sich genau genommen um eine Speisensegnung handelt. Unter den mit christlichen Symbolen bestickten Weihkorbdecken verstecken sich jede Menge Köstlichkeiten: gekochter Schinken, Selchwürste, Schweins- oder Rindszunge, eine Krenwurzel, Eier, Brot und je nach Region auch süße Spezialitäten wie der in Kärnten obligatorische Reinling – dazu später noch ausführlicher. Unabhängig davon, in welcher Region in Österreich man sich befindet – gemeinsame kulinarische Nenner zu Ostern sind: Eier, Brot, Schinken und süße Bäckereien. Aus diesem Grund wollen wir uns diesen österlichen „Essentials“ ausführlicher widmen.
Ohne Eier kein Ostern
Das Ei steht symbolisch für die Wiedergeburt Christi und allgemein für Fruchtbarkeit. Und auch im kulinarischen Sinn erweist es sich als besonders „fruchtbar“, denn es ist in der Küche vielfältig einsetzbar und inspiriert zu jeder Menge Rezepten.
Zu Ostern werden Eier in erster Linie hart gekocht, bunt gefärbt und in den Nestern versteckt. Nach dem ausgiebigen Eierpecken muss man sich der Eier aber nicht unbedingt pur annehmen, sondern kann sie beispielsweise zu Aufstrichen verarbeiten, etwa einem Avocado-Ei-Aufstrich. Und wer die Osterjause mit einer exotischeren Ei-Variante aufpeppen will, dem sei dieses Rezept ans Herz gelegt:
Ins Glas kommt das Ei zu Ostern in Form von selbst gemachtem Eierlikör:
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Frisch gebacken
Unverzichtbar bei der Osterjause ist die passende „Unterlage“, sprich: Brot. In vielen Familien wird ein rustikales Bauernbrot zu Schinken & Co. gereicht, in der Steiermark hat das süßliche, flaumige Weihbrot Tradition. Nachfolgend haben wir einige Rezepte aus Martina’s Kochsalon zusammengestellt, die auch für Experimentierfreudige einige Inspirationen bereit halten.
Saftig, würzig
Beim gepökelten, gekochten Osterschinken gibt es, ebenso wie bei den anderen „Zutaten“ für ein gelungenes kulinarisches Osterfest, regionale Unterschiede. Die Varianten reichen vom Selchroller bis hin zu mageren Teilen aus der Nuss (einem Teilstück der Hinterkeule des Schweins) und mancherorts findet auch ein kalter, dünn aufgeschnittener Schweinsbraten den Weg auf die Jausenplatte. Einer der Klassiker zu Ostern ist der Schinken im Brotteig, für den wir auch eine schnelle Alternative bereit haben, die wesentlich einfacher in der Zubereitung ist:
- Schinken-Käse-Brot (auch bestens geeignet, um restlichen Osterschinken zu verwerten)
Süßer Ostergruß
Komplettiert wird die Osterjause durch süße Bäckereien. Wie eingangs erwähnt, geht in Kärnten beispielsweise zu Ostern gar nichts ohne den über die Landesgrenzen hinaus bekannten Reinling. Der reichhaltige Germteig wird mit Zimt, Zucker, Butter und Rosinen gefüllt und in der namensgebenden Form – der Rein – gebacken. Im Original ohne Loch wird heute in vielen Familien der Einfachheit halber eine Gugelhupfform zum Reinling-Backen verwendet. In jedem Fall wird der süße Reinling aber bei der Osterjause in Kärnten mit dem pikanten Schinken, Eiern und Kren gegessen – eine zugegeben etwas außergewöhnliche Geschmackskombination.
Hefeteig in unterschiedlichen Ausführungen ist die Basis für viele österliche Leckereien – egal ob Osterpinze, -striezel oder –zopf. Auch das gebackene Osterlamm hat in vielen Familien Tradition, genauso wie die „Verwertung“ übriggebliebener Schokoosterhasen in einem Kuchen.
- Original Kärntner Reindling
- Osterhasen-Kuchen
- Osternester
- Osterzopf
- Optisch besonders hübsch: Osterlamm mit Mohnschnecken
Osterlamm in drei Varianten
Wem die klassische Osterjause nicht zusagt und wer das Lamm lieber als Braten inszeniert, für den haben wir hier drei Rezepttipps:
Es geht auch ohne Fleisch
Zwar nimmt Fleisch traditionell einen wichtigen Stellenwert bei der Osterjause ein, im Gegensatz dazu wird eine vegetarische bzw. flexitarische oder vegane Lebensweise immer populärer. Ohne blasphemisch sein zu wollen oder es dogmatisch zu halten finden wir, dass auch fleischlose Gerichte ihren Platz an der Ostertafel finden können. Zum Frühstück am Ostersonntag gibt’s daher eine vegane Eierspeise und auch für das Festtagsmenü und die Jause gibt es Alternativen – ganz ohne Fleisch aber mit ganz viel Genuss:
- Frühlings-Minestrone mit frischem Pesto (den Spargel kann man auch durch grüne Bohnen ersetzen)
- Gerösteter Karfiol mit Salsa Verde
- Glasierte Tofu-Steaks mit Bratkartoffeln
- Hummus my way
- Rote Rüben Hummus
- Aufstriche
von Marion Topitschnig