Die Erdbeere eine Ananas?
Genug der Zahlen, werfen wir einen Blick zurück in die Geschichte. Bereits in der Antike wurden kleine Walderdbeeren gesammelt, die auch heute noch aufgrund ihres intensiven Aromas unter Gourmets sehr geschätzt werden. Ihre „große Schwester“, die gemeinhin als Gartenerdbeere oder Kulturerdbeere bekannt ist, ist hingegen erst wenige hundert Jahre „jung“. Sie wurde aus den vom amerikanischen Kontinent stammenden Sorten Fragaria chiloensis (Chile-Erdbeere) und Fragaria virginiana (Scharlacherdbeere). Ende des 18. Jahrhunderts etablierte sie sich in Europa unter dem Namen Ananas-Erdbeere, was einerseits ihrer Form und andererseits ihrem Aroma geschuldet ist.
Von Dunkelrot bis Weiß
Einige tragen so klingende Namen wie Mieze Schindler, Königin Luise, Mara des Bois oder Lambada: Mittlerweile gibt es über 1.000 Erdbeersorten – dementsprechend vielfältig sind die Früchte. Das Spektrum reicht von großen, dunkelroten Exemplaren bis hin zu weißen Erdbeeren mit roten „Pünktchen“, während manche Variationen früh reifen, lassen sich andere mehr Zeit und einige Sorten tragen mehrmals pro Saison. Erdbeeren gehören zur Familie der Rosengewächse und ihr botanischer Name Fragaria leitet sich vom lateinischen „fragare“, was so viel bedeutet wie „duften“ ab. Und sie gedeihen nicht nur in Wald und Garten: Auch für den Balkon oder die Terrasse gibt es spezielle Hänge- oder Klettererdbeeren, die immer tragend sind.
Am besten gleich essen
Ihrem Ruf als Königin wird die Erdbeere auch bei der Lagerung gerecht, wo sie ein divenhaftes Verhalten an den Tag legt. Zunächst gilt für den Einkauf bzw. die Selbsternte die einfache Regel: Immer auf vollreife Früchte achten, denn im Gegensatz zu anderen Obst- oder auch Gemüsesorten reifen Erdbeeren nicht nach. Einmal besorgt, sollte man die Früchte am besten so schnell wie möglich verzehren oder weiterverarbeiten. Will man Erdbeeren lagern, gilt es folgende Punkte zu beachten:
- Erdbeeren halten im Gemüsefach des Kühlschranks ca. 2 Tage.
- Plastikverpackungen und Folien vor dem Lagern unbedingt entfernen und Erdbeeren keinesfalls in Plastikbeuteln lagern. Die in der Plastikverpackung entstehende Feuchtigkeit lässt sie im Nu schimmeln.
- Erdbeeren vor dem Einlagern keinesfalls, sondern immer erst vor dem Verzehr waschen, denn sie neigen schnell zu Schimmelbildung bzw. Fäule.
- Erdbeeren sollten idealerweise flächig gelagert werden, damit sie nicht gegenseitig zerdrücken.
- Im Kühlschrank sollten Erdbeeren so trocken wie möglich lagern. Dazu kann man das Gefäß beispielsweise mit Küchenpapier oder Karton auslegen, beide saugen das Kondenswasser auf.
- Häufig wird ein Sieb als ideales Gefäß für die Lagerung von Erdbeeren im Kühlschrank empfohlen, da die Luftzirkulation die Früchte optimal frisch hält. Allerdings: Zu große Löcher oder scharfe Kanten – etwa bei Metallsieben –„verletzen“ die Früchte, was sie wiederum anfällig für Schimmel macht.
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Früchtchen mit vielen Facetten
Erdbeeren in Hülle und Fülle? Keine Sorge, Sie müssen nicht alle frisch bzw. innerhalb kurzer Zeit aufessen, denn Erdbeeren lassen sich nicht nur wunderbar einkochen – etwa zu Saft, Marmelade oder Mus – sie sind auch in der Küche vielfältig einsetzbar. Und dabei punkten sie keinesfalls nur in Süßspeisen oder Kuchen (siehe Rezepttipps am Ende), sondern verleihen auch pikanten Gerichten einen fruchtig-aromatischen Akzent. Haben Sie beispielsweise schon einmal einen Salat aus grünem Spargel, frischen Erdbeeren und Rucola mit einem pfeffrigen Zitrusdressing probiert? Für all jene, die es doch lieber „klassisch“ haben, gibt es nachstehend zehn unserer liebsten süßen Erdbeer-Rezepte.
- Erdbeer-Galette mit Pistaziencreme
- Cheesecake mit Erdbeeren und Baiser
- Schneller Rhabarberkuchen mit Erdbeeren
- Erdbeersemifreddo
- Erdbeer-Cheesecake-Pancakes
- Erdbeer-Topfen-Schnitten mit Schwips (Video oben)
- Erdbeer-Crumble mit Mandelsauce
- Erdbeer-Cookies mit weißer Schokolade
- Glutenfreier Mandelkuchen mit Erdbeeren
- Schnelle Rhabarber-Erdbeer-Täschchen
Und zum Abschluss gönnen wir uns noch einen Drink: Erdbeer-Sangria